50 Jahre Schützenfeste in Godelheim
Am 22.01.1950 wurde vom letzten Vorsitzenden des Schützenvereins der Vorkriegszeit, Josef Gocke, zu einer Versammlung der alten Schützenbrüder und neuer am Vereinsleben interessierter Männer eingeladen. Der Verein wurde neu gegründet und nannte sich Heimatverein. Entsprechend dem Namen feierte man Heimatfeste.
Im Jahre 1953 wurde eine neue Fahne beschafft.
Anfang 1956 faßten die Mitglieder mit einer Mehrheit von 90% den Beschluß sich künftig Heimat – und Schützenverein zu nennen und noch im gleichen Jahr ein Schützenfest zu veranstalten. Dieser Beschluß leitete eine Entwicklung ein die in den nächsten 50 Jahren zu zahlreichen Maßnahmen und Initiativen führte.
Im Mittelpunkt des Vereinslebens standen und stehen die Schützenfeste, die in der Regel alle drei Jahre stattfinden. In diesem Jahr findet das 19. Fest seit 1956 statt. Aus der Anzahl der Feste ragen die Jubiläumsfeiern im Jahr 1973 „ 400 Jahre Schützenwesen“ und
1998 „ 425 Jahre Schützenwesen in Godelheim“ heraus. Die Jubiläen begründen sich auf die Verleihung eines Schützenbriefes im Jahre 1573 durch den damaligen Abt von Corvey, Reinhard von Buchholz, an die Godelheimer Schützen.
Zu den Schützenfesten gehören das Königschießen mit der Bekanntgabe des neuen Schützenkönigs, das Exerzieren am Donnerstag vor dem Fest mit der Übergabe von Königskette und Krone, und die Schützenfestnachfeiern.
Beim Ablauf der Feierlichkeiten werden überlieferte Traditionen geachtet wobei diese teilweise neueren Anschauungen angepaßt werden.
z.B.
– Ausklang des Königschießen am Schießstand statt Königsball auf dem Saal.
– Ständchenbringen am Samstagnachmittag statt Wecken am Sonntag früh um 6.00 Uhr.
– Schützenmesse am Montag um 9.00 Uhr statt 8.00 Uhr.
– Teilnahme der Frauen am Schützenfrühstück.
– Verzicht auf Kutschen für Königspaar und Hofdamen bei den Festzügen.
– Aufnahme von Frauen als Vereinsmitglieder mit Teilmahme an Festzügen und sonstigen Veranstaltungen.
Das Königschießen fand statt:
1 mal – im Jahr 1956 – in einem Hohlgraben auf Maygadessen mit Luftgewehr.
5 mal – in einem Stallgebäude des Gastwirtes Potthast mit Luftgewehr von 1959 – 1970
seit 1973 auf dem Schießstand im Ortsteil Maygadessen – 1973 mit Luftgewehr, nachdem mit Kleinkaliber.
Der Festplatz
Festplatz war der alte Sportplatz an der Karlshafener Str. bei 4 Festen in den Jahren 1956, 1959, 1962 und 1965.
1965 mußte das Schützenfest von Juli auf den September verschoben werden, weil das schon aufgebaute Zelt und der Festplatz Freitag vor dem Fest durch Hochwasser der Nethe überflutet waren. Danach finden, ab 1968, die Schützenfeste auf der Festwiese bei der ehemaligen Schule statt.
Festkleidung – Uniformen
Schützenkönig :
Bis 1974 schwarzer Anzug mit Zylinder, Schärpe und Königskette. An der Königskette befindet sich die Figur des heiligen Vitus sowie eine Anzahl von Medaillen und Münzen. Jeder Schützenkönig fügt ein Stück hinzu , z.Zt. sind es 31 Exemplare.
Schützen :
Bis 1974 trugen die Schützen Zivil mit grüner Schützenmütze. Offiziere und Unteroffiziere (diese ab 1968 ) : Schwarze Jacken, weiße Hosen, weiße Mützen.
Oberst , Adjudant und Fähnrich statt Mütze Hut mit Federbusch.
Ab 1975 allgemein Schützenuniform, grüne Jacke schwarze Hose , Schützenhut mit Feder. Am Sonntag des Festes Offiziere weiße Hose.
Die verschiedenen Rangstufen werden durch die Schulterstücke angegeben.
Bei den Umzügen werden die Fahnen mitgeführt. Die 1953 durch den Heimatverein beschaffte, auf welcher die alte Kirche dargestellt ist, und eine weitere, 1985 erworbene, mit dem Abbild der Kapelle.
1987 wurden die Uniformen ergänzt durch Ärmelabzeichen, welche einem Corveyer Wappen nachempfunden sind.